Radon als Heilmittel
Was ist Radon und wo kommt es vor?
Radon ist als geruchs-, geschmack- und farbloses Edelgas ein allgegenwärtiger, natürlicher Bestandteil der Atemluft. Es entsteht durch den Zerfall des Metalls Radium, das auf dem gesamten Planeten in der Erdrinde enthalten ist. Radon gelangt durch Risse und Klüfte im Gestein in die Atmosphäre und die Konzentration in der Luft ist örtlich sehr unterschiedlich.
Welchen medizinischen Nutzen hat Radon als natürliches Heilmittel?
Die biologische Wirkung des Radon beruht auf der bei seinem Zerfall auftretenden Alphastrahlung. Durch die Inhalation gelangt das Radon in den Blutkreislauf und darüber in alle Körperteile. Es gibt dabei permanent eine schwache Alphastrahlung ab, indem es unter Aussendung von positiv geladenen Heliumkernen zerfällt. Die niedrig dosierte Strahlung wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend auf den Organismus. Fachleute gehen davon aus, dass niedrigdosierte Strahlung in Form einer Radonanwendung im Organismus einen kurzen Reiz setzt, der Zellen und Organe stimuliert. Dieser positive Effekt von kleinen Dosen im Gegensatz zur negativen Wirkung von hohen Dosen wird Hormesis (hormao=griech. anregen, ermuntern) genannt. Die Wirkung hält 6 bis 12 Monate an und kann während dieser Zeit zu einer vollständigen Schmerzreduktion führen und die Patienten können auf Schmerzmittel und ihre belastenden Nebenwirkungen verzichten. Eine Wiederholung alle ein bis drei Jahre ist bei chronischen Erkrankungen sinnvoll und aus medizinischer Sicht unproblematisch.
Wie wird Radon zur Schmerztherapie inhaliert?
Das Radon wird im Bad Kreuznacher Stollen gezielt der Atemluft beigemischt, die die Patenten dann inhalieren. Das Radon wird aus dem Inneren des Bergs in die Therapiestollen geleitet und so wird sichergestellt, dass die medizinisch notwendige Dosis bei den Patienten ankommt, ohne das sie einer zu hohen Strahlung ausgesetzt werden. Die Inhalation erfolgt ganz entspannt über die normale Atmung und im Liegen, es sind keine Apparate oder spezielle Atemtechniken notwendig.
Die Radonkonzentration der Stollenluft, die mit aufwändigen Messverfahren ständig überwacht wird, entspricht dabei den vom Deutschen Bäderverband geforderten Werten für eine erfolgversprechende Therapie. ACURADON verfügt selbstverständlich über alle erforderlichen strahlenschutzrechtlichen Genehmigungen.
Gefahren von Radon? Welche Maßnahmen zur Risikominimierung gibt es?
Von Radongas geht in der medizinisch notwendigen Dosis kaum eine Gefahr für die Patienten aus. Der Körper scheidet es über die Atemluft schnell wieder aus, da die biologische Halbwertzeit, also die Zeit, die es braucht, bis nur noch die Hälfte der Anfangskonzentration im Körper ist, nur 20-30 Minuten beträgt. Schon nach wenigen Stunden ist im Körper kein Radongas mehr nachweisbar.
Das eigentliche Problem sind die kurzlebigen Zerfallsprodukte des Radons: Sie lagern sich an und können sich im Körper anreichern während das Radon selbst keine chemischen Verbindungen im Organismus eingeht. Diese Gefahr wird im Bad Kreuznacher Stollen durch modernste Filter- und Messtechnik fast eingedämmt, die den Radongehalt ständig überwacht und die Zerfallsprodukte aus der Luft filtert. Radon wird für die Therapiesitzungen gezielt in den Therapiestollen geleitet und gleichmäßig verteilt. So kann sichergestellt werden, dass die medizinisch notwendige Dosis für alle Patienten erreicht wird, während gleichzeitig eine zu hohe Exposition vermieden wird. So inhalieren die Patienten nur das reine Radon und profitieren von dessen positiver Wirkung.
Insgesamt wirken bei zehn einstündigen Therapiesitzungen innerhalb von drei Wochen ungefähr 2 milli-Sievert auf den Körper. Das ist ungefähr dieselbe Strahlenbelastung, wie sie bei einem dreiwöchigen Urlaub im Hochgebirge aufträte.
Die Einschätzung des Bundesamts für Strahlenschutz finden Sie auf der Seite von Euradon.
Gibt es Kontraindikationen für eine Radontherapie?
Für Menschen mit einer nicht behandelten Überfunktion der Schilddrüse oder einer bestehenden Tumorerkrankung ist eine Radontherapie nicht möglich; ebenso bei Schwangeren, Kindern und Jugendlichen. Die ärztliche Untersuchung, die vor der Verordnung Pflicht ist, stellt sicher, dass keine dieser Kontraindikationen vorliegt. Der Arzt entscheidet im Einzelfall darüber, ob die Anwendung der Therapie unter Abwägung des Nutzens und der Gefahren sinnvoll ist.
Sie haben noch Fragen zur Radontherapie? Hier finden Sie die Antworten.